Siemens-Divison in Zug wird restrukturiert

Die Siemens-Division Building Technologies in Zug plant, wie angekündigt, Optimierungen im Produktionsbereich. Im Rahmen dieser Massnahmen, die aufgrund der Frankenstärke notwendig sind, werden einzelne Produktionslinien ins Ausland verlagert, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Damit verbunden ist auch ein Stellenabbau in Zug von voraussichtlich rund 150 Personen.

Der Standort in Zug soll trotzdem das Kompetenzzentrum für innovative Gebäudetechnik bleiben.

Für Matthias Rebellius, CEO der Siemens-Division Building Technologies, sind diese Massnahmen unumgänglich, um den Standort in Zug nachhaltig zu sichern. „Der jüngste Anstieg des Frankenkurses hat massive Auswirkungen auf unsere Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere auf die Produktion hier am Standort. Da ein grosser Teil unserer globalen Wertschöpfung in der Schweiz anfällt, sind wir zum Handeln gezwungen.“ Am Standort Zug als globales Kompetenzzentrum will das Unternehmen aber festhalten.

Die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz habe sich währungsbedingt in den vergangenen Jahren und insbesondere seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 deutlich verschlechtert. Obwohl Siemens mehrere Optimierungen in der Produktion wie etwa die Zusammenführung der Standorte Volketswil und Zug bereits vor über einem Jahr umgesetzt habe, habe der jüngste Anstieg des Frankenkurses zu einem nicht mehr tragbaren Kostenniveau geführt.

Für Rebellius ist es darum dringend notwendig, die Fertigung vermehrt in jene Regionen zu verlagern, wo auch die Produkte und Dienstleistungen verkauft werden, um unabhängiger gegen Währungsschwankungen zu sein und den Vorteil von Ländern mit geringeren Lohnkosten zu nutzen. Ziel sei es, in Zug nur noch jene Produkte und Komponenten zu fertigen, die aufgrund ihres Designs und ihrer Technologie (z.B. Brandschutzanlagen) hohe Ansprüche an die Fertigung stellten und bei denen die Nähe zum Entwicklungsstandort einen wichtigen Vorteil bieten würde.

Deshalb will das Unternehmen auch unverändert am geplanten Neubau des Hauptsitzes in Zug festhalten. „Bis 2018 werden wir nebst dem neuen Verwaltungsgebäude ein hochmodernes Entwicklungzentrum und Produktionsgebäude beziehen“, so Rebellius.

Als wichtigste Massnahme zur Optimierung der Produktion ist geplant, rund 30% des heutigen Zuger Fertigungsvolumens an andere Siemens-Standorte zu verlagern sowie an externe Firmen zu übertragen. Dadurch würden Währungsrisiken besser abgefedert und so die Stabilität der Wertschöpfungsstrukturen unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erhöhen, heisst es.

Geplant ist, im Januar 2016 mit der Verlagerung der ersten Produktionslinien zu beginnen und die Massnahmen bis Ende 2016 abzuschliessen. Der Produktionsstandort Zug werde dann mit rund 350 Mitarbeitenden – heute rund 500 –  immer noch über eine Grösse verfügen, die eine wettbewerbsfähige Fabrik mit Fokus auf die Kernkompetenzen Elektronik und Elektro-Mechanik sicherstelle.

Beim Industrieunternehmen geht man davon aus, dass ein Teil der geplanten Personalanpassungen durch Reduzierung von Leiharbeitern, natürliche Fluktuation und vorzeitige Pensionierungen realisiert werden kann. Kündigungen seien dennoch leider nicht zu vermeiden, heisst es. Das Unternehmen sei mit der Arbeitnehmervertretung (ANV) im Gespräch, um den Abbau möglichst sozialverträglich zu gestalten.

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